Das für Holzhäuser und Gewerbebauten verwendete Holz wird zunächst getrocknet. Die Zellhohlräume füllen sich dabei mit Luft und garantieren ein hervorragendes Dämm- und Isolierverhalten. Für die Holzverarbeitung im Haus- und Gewerbebau spielen jedoch die feuchttechnischen Eigenschaften des Ausgangsmaterials eine ganz besondere Rolle.
Holz kann auf zweierlei Weise Wasser aufnehmen und speichern. Kapillar speichert Holz freies Wasser in seinen Zellhohlräumen. Von einer hygroskopischen Speicherung spricht man, wenn das Wasser fest an die Zellwände gebunden wird. Vor allem die hygroskopische Speicherung sorgt dafür, dass Holz sich an die Umgebungstemperatur und an die herrschende Luftfeuchtigkeit anpassen kann, indem es Feuchtigkeit entweder aufnimmt oder abgibt. Dieser Prozess findet solange statt, bis die Gleichgewichtsfeuchte eines Holzes eingestellt ist (7 bis 15% bei normaler Raumtemperatur).
Im Holzbau bezeichnet die Holzfeuchte den prozentualen Wasseranteil im verwendeten Holz im Vergleich zu absolut trockenem Holz. Jahreszeitlich bedingt schwankt dieser Anteil sehr stark. Wenn die Fasern der Zellwände mit Wasser gesättigt sind und die Feuchtezufuhr (z.B. durch Tauwasser) dennoch anhält, tritt freies Wasser in den Kapillaren auf. Ausschlaggebend für die physikalischen Eigenschaften eines Holzes, vor allem für das Quellen und Schwinden, sind aber die hygroskopischen Prozesse. Erhöht sich durch äußere Umstände die relative Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft, nimmt das Holz Feuchtigkeit auf. Die Holzfeuchtigkeit nimmt zu und das Holz ?quillt?. Umgekehrte Prozesse führen zum ?Schwinden? des Holzes. Sowohl nutzungs- als auch witterungsbedingt verändern sich also die Dimensionen eines Holzkörpers im verbauten Zustand. Beim Schwinden des Holzes können sogar Risse auftreten. Um zu große Veränderungen durch Quellen und Schwinden zu vermeiden, rechnet man deshalb im Holzbau für Blockhäuser und Massivholzhäuser mit einer Gleichgewichtsfeuchte von 12 bis 18% und achtet auf eine entsprechende Einbaufeuchte. Die Einbaufeuchte wird in drei Nutzungsklassen berücksichtigt, die den Veränderungen des Holzes unter festgelegten Umweltbedingungen Rechnung tragen.
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