Holzprodukte
Die hohen Anforderungen, die an den Baustoff und an die Konstruktionen bezüglich Festigkeit, Brandschutz, Standsicherheit, Wärmeschutz und Schallschutz gestellt werden, werden durch entsprechend leistungsfähige und spezialisierte Holzwerkstoffe erfüllt.
Holz lässt sich im Hallenbau / Gewerbebau und im mehrgeschossigen Kommunalbau / Wohnbau in vielfältiger Weise einsetzen. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist wesentlich konkurrenzfähiger gegenüber Stahl und Stahlbeton.
Selbst in hoch belasteten Tragwerken lässt sich dieses Holzprodukt einsetzen.
Neben diesen objektiven Argumenten kann Holz aber vor allem auch durch seine Ausstrahlung überzeugen. Ein gewachsener, individueller Rohstoff, der in massiver Form oder als Holzwerkstoff überzeugt und auf viele warm und trotzdem optisch chic wirkt.
Der Bau- und Werkstoff Holz ist dem Menschen schon seit Jahrtausenden vertraut und war bis vor 100 Jahren in vielen Bereichen unersetzlich.
Im Zwanzigsten Jahrhundert ist er mehr und mehr durch Stahl, Glas, Aluminium, Zement und Kunststoffe ersetzt worden. Erst seit kurzen findet in vielen Bereichen eine Rückbesinnung auf den natürlichen, warmen und individuellen Werkstoff Holz statt.
Bauherren, Architekten, Handwerker und Designer erinnern sich wieder vermehrt an die hervorragenden Eigenschaften der verschiedenen Holzarten und der vergessenen Möglichkeiten von Holzkonstruktionen.
Die außerordentliche Festigkeit bei relativ geringem Gewicht, seine günstige Wärmedämmungseigenschaften bei gleichzeitig hoher Speicherfähigkeit für Wärme, die Schaffung eines besonders angenehmes Raumklima durch die Regelung der relativen Luftfeuchtigkeit sowie die vergleichsweise hohe Tragfähigkeit machen Holz und spezialisierte Holzwerkstoffe zu universellen Baustoffen.
Holz wird im Bauwesen (Holzfertigbau) wegen seiner geringen Wärmeableitung gerne zur Wärmeisolation für Decken, Fußböden und Wandflächen verwendet. Im Wärmeschutz ist Holz zahlreichen konkurrierenden Werkstoffen überlegen.
So erklärt sich teilweise auch die Bevorzugung des Holzbaus in den winterkalten, nordeuropäischen Ländern.
Bauteile mit hoher Wärmeableitung werden im Winter als zu kalt und im Sommer als zu warm empfunden.
Das Brandverhalten von Holz (Fichte) ?Holz brennt? ? JA
Das besondere am Baustoff Holz ist jedoch seine genau definierte Brandgeschwindigkeit. Dazu kommt eine sehr gute Wärmespeicherfähigkeit und im Umkehrschluss ein langsamer Energietransport innerhalb des Baustoffes.
Ein Vergleich zeigt die Auswirkungen:
Holz lambda 0,15 W/m2K Stahl lambda 60 W/m2K
Dieser Vergleich zeigt das, dass Stahl Energie um ca. 400fache schneller leitet als Holz. Im Falle eines Brandes heißt das die Brandabgewandte Seite einer Wand oder Trägers um das 400-fache schneller erwärmt wird.
Da Stahl bei etwa 500°C ohne Vorwarnung seine Festigkeit und Tragfähigkeit verliert, ist Stahl auch meist mit nur F30 unverkleidet eingestuft. (30Minuten!)
Daher hat Holz und viele Holzbaustoffe einen höheren Brandschutzeinstufung und ist mit bis zuF90-B sehr hoch eingestuft!
Eigengewicht verschiedener Werkstoffe im Vergleich:
(Stahl : Beton : HOLZ = 17 : 5 : 1)
Tanne/Fichte 460 kg/m3 < Buche/Eiche 710 kg/m3 < Beton 2300 kg/m3 < Aluminium 2702 - 2700 kg/m3 <
Stahlbeton 7500 kg/m3 < Stahl 7700 - 7840 kg/m3 < Eisen 7870 kg/m3
Holz ist demzufolge ein leichter Baustoff.
Die natürliche Dauerhaftigkeit bzw. die Widerstandsfähigkeit des Holzes gegen Pilzbefall bei Kernholz ist je nach Baumart sehr unterschiedlich.
Von Vorteil ist die im Gegensatz zu anderen Baustoffen (Beton, unlegierte Stähle) hohe Resistenz gegen die Einwirkung einer Vielzahl von Chemikalien, v.a. im sauren Bereich.
Holz ist demzufolge Resistenz gegen viele Chemikalien.
Holz hat eine hervorragende Ökobilanz.
Die Verwendung von Holz spart somit erheblich Energie und bewahrt gespeicherten Kohlenstoff vor der Freisetzung. Wird Holz als Bau- oder Werkstoff eingesetzt (Holzfertigbau, Möbel, Fenster), so wird im Gegensatz zu Produkten aus nicht nachwachsenden Rohstoffen, die kein CO2 gebunden haben und sowohl bei der Herstellung und der Entsorgung Überschuss-CO2 freisetzen, der CO2 -Gehalt der Atmosphäre gemindert. Gerade beim Hausbau sollte darauf unbedingt geachtet werden.
Allein die Fensterrahmen eines Reihenmittelhauses können 40.000 oder nur 500 Kilowattstunden Energie "kosten" je nachdem, ob sie aus Aluminium oder Holz gefertigt sind.
Bei einem Gewerbebau aus Stahl stehen hier dann 500.000 einem Holzbau mit nur 5000 Kilowattstunden gegenüber! Ein Holzbau benötigt daher nur ca. 1% der Energie zur Herstellung gegenüber einem Stahlbau / Stahlbetonbau. Und mit steigenden Energiekosten wird der Holzfertigbau den Stahlbau in Zukunft sicher ablösen.
Als ein Betrag zum Klima- und somit Umweltschutz- müssen daher viele Materialien wieder durch Holz ersetzt werden, die in der Vergangenheit durch sogenannte moderne, aber auf endlichen Rohstoffen basierende Werkstoffe substituiert wurden.
Nach Gebrauch der Holzprodukte können diese zur Energie- oder Wärmegewinnung eingesetzt werden und ersetzen somit weitere endliche Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle.
Der Erstellungsenergiebedarf für Holz liegt bei rund 5 - 7,5 kWh je Tonne. Der entsprechende Wert liegt